Nacken-Schulter-Verspannung

Nackenschmerzen hatte fast jeder Mensch schon einmal – sogar bei Schulkindern treten sie immer öfter auf. Häufig kommt es in weiterer Folge zum Spannungskopfschmerz, der vom Hinterkopf über den Scheitel bis nach vor zur Stirn und den Augen ausstrahlen kann.

Was sind die Ursachen für Nackenschmerzen?

Die Ursachen für Nackenschmerzen sind vielfältig. Oft sind Verspannungen der Muskulatur dafür verantwortlich. Sie können plötzlich auftreten, wenn wir z. B. eine ungewohnte Position eingenommen haben. Es kann auch von einer Erkältung oder vom Durchzug kommen. Auch, wenn man für längere Zeit unter Stress steht, kann die innere Anspannung zu Nackenschmerzen führen. Werden die Schmerzen chronisch, dann liegt oft eine Fehlhaltung zugrunde. Das ständige Herunterschauen auf das Handy oder eine monotone Körperhaltung auf der Arbeit können Gründe dafür sein. Selten gibt es auch ganz spezifische Ursachen, z. B. einen Unfall, Schleudertrauma oder einen Bandscheibenvorfall genauso wie Arthrose. Manchmal sind es auch Entzündungen, rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Fehlstellungen der Wirbelsäule oder neurologische Erkrankungen.

Man sollte Nacken- und Schulterschmerzen nicht ignorieren. Durch ständige Schmerzen laufen wir Gefahr eine dauerhafte Schonhaltung einzunehmen. Das führt dazu, dass unsere Muskeln unbeweglicher werden, sich verkürzen und verhärten. Das Gewebe wird schlechter durchblutet und wird daher auch nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Im Alltag fällt es uns dann plötzlich schwer, uns die Haare zu kämmen oder im Auto über die Schulter nach hinten zu schauen. Wir werden insgesamt unbeweglicher.

Ausserdem schleichen sich häufig auch Beschwerden ein, von denen man auf den ersten Blick gar nicht weiss, woher sie kommen. Dabei kommt es ganz oft vor, dass eine Migräne, Kopfschmerzen oder Kribbeln in den Händen tatsächlich von Verspannungen im Nacken oder in der Schulter kommen.

Akupunktur / TCM hilft, Beschwerden bei Nackenschmerzen zu lindern

Akupressur oder Triggerpunkt-Behandlung können schnell Linderung verschaffen – besonders, weil neben den Meridianen auch Muskeln, Sehnen und Faszien mitbehandelt werden. 

Auch ausleitende Methoden können zum Einsatz kommen, vor allem, wenn äussere pathogene Faktoren – wie z. B. Wind mit Kälte – für die Schmerzen verantwortlich sind. Dann helfen SchröpfenAkupunktur und einige schnelle Tuina-Techniken.

Bei einem Stau von Qi und Blut ist die Tuina-Massage in Kombination mit Akupunktur die erste Wahl für einen besseren Fluss.

Häufig sind auch Stress und Emotionen mit im Spiel. Da lohnt es sich dann, den Funktionskreis der Leber anzuschauen. Auch hier kann es nämlich zu einem gestauten Qi kommen, wogegen eine entsprechende Akupunktur gute Wirkung zeigt. Die Tuina-Massage kann hier zusätzlich Beruhigung und Wohlbefinden schaffen.

Weiterhin können verschiedene Kräuter zum Einsatz kommen – vor allem, wenn es zu wiederholten Verspannungen bedingt durch eine Schwäche der Abwehrkräfte kommt. Bei einer Schwächung der Abwehr-Energie wird unser Körper empfindlicher gegenüber pathogenen Faktoren, wie Kälte und Wind. Wenn Kälte und Wind nicht abgewehrt werden, können diese in die oberen Schichten des Körpers eindringen und die Muskulatur blockieren. Daher lohnt es sich, die Abwehrkräfte mit Kräutern aufzubauen.

Die folgende Tabelle zeigt, welche Meridiane bei Nackenschmerzen betroffen sein können.

Eingeschränkte Bewegung des Nackens

Betroffene Meridiane

Seitwärtsbewegung – Beugung des Kopfes zu den Schultern

Gallenblasen-, Dickdarm-Meridian

Seitliche Drehbewegung – Drehung des Kopfes nach rechts oder links zu den Schultern

Gallenblasen-Meridian

Vorwärtsneigung – Beugung des Kopfes zum Brustbein

Blasen-, Gallenblasen-, Magen-, Du-Mai-Meridian

Rückwärtsneigung – Beugung des Kopfes zum Himmel

Magen-, Gallenblasen-, Blasen-, Ren-Mai-Meridian

Auf dem folgenden Bild sieht man die Meridiane des Kopfes aus der Seitenansicht.

Beim Schultergelenk können folgende Meridiane betroffen sein:

 

Eingeschränkte Bewegung im Schultergelenk

Betroffene Meridiane

Vorwärts- und Aufwärtsbewegung der Arme

Dickdarm-Meridian

Seitliches Heben der Arme

Dreifacher Erwärmer-Meridian

Arm hinter den Rücken führen

Dünndarm-, Lungen-Meridian

Hier sieht man noch einmal bildlich die Meridiane des Kopfes und des Brustbereichs – von vorne und von hinten:

Nackenverspannungen lösen – mit diesen Übungen klappt’s

Am wichtigsten ist es, im Alltag für ausreichend Bewegung zu sorgen. Diese fördert eine allgemeine Muskelkräftigung und beugt muskulären Ungleichgewichten vor – die letztlich zu Verspannungen führen.

Regelmäßiger Lage- und Platzwechsel:

Wer eine sitzende Tätigkeit ausübt, sollte etwa alle 30 Minuten aufstehen und sich strecken und um den Schreibtisch laufen

Lockerungsübungen für die Schulter-Nacken-Muskulatur:

Durch bewusstes Kreisen mit dem Kopf und den Armen können verspannte Muskeln gelockert werden. Dazu den Kopf langsam nach vorn auf die Brust und dann in den Nacken legen.

Dehnung der Muskulatur:

Das gelingt am besten, indem die Hand über den Kopf auf das gegenseitige Ohr gelegt wird. Anschließend den Kopf langsam “heranziehen”, halten und dann langsam lösen. Das gleiche auf der anderen Seite wiederholen.

Hals warmhalten:

Rotlicht, durchblutungsfördernde Salben, Kirschkernkissen oder Wärme-Pflaster können bei schmerzhaften Muskelverspannungen hilfreich sein und Schmerzen lindern. Auch ein warmes Bad kann die Muskelentspannung fördern.

Zugluft vermeiden:

Ein kalter Luftzug kann bereits Nackenschmerzen auslösen. Wer weiß, dass er empfindlich reagiert, sollte auch im Sommer den Halsbereich mit einem leichten Tuch schützen.

 Massagen gegen Verspannungen:

Eine Physiotherapeutin oder ein Physiotherapeut kann Verspannungen und Nackenschmerzen wegmassieren. Sanfter oder stärkerer Druck auf die Muskulatur und schmerzhafte Trigger-Punkte im Gewebe können die Durchblutung anregen und oberflächliche Verspannungen lösen.

Aktiv Entspannen:

Psychische Anspannungen zeigen sich schnell in verhärteten Muskeln. Wer sich bewusst Zeit zum Entspannen nimmt, kann aktiv dagegenwirken, etwa mit progressiver Muskelentspannung.

Richtiges Kissen:

Das Kissen kann viel für oder gegen den Nacken tun: Ein Nackenkissen, ein Seitenschläferkissen oder eine rückenschonende Matratze können daher sinnvolle Investitionen sein.