Heuschnupfen / Allergische Rhinitis
Heuschnupfen ist das Hauptsymptom eines Patienten mit einer Pollenallergie. Dabei reagiert der Körper gegen Blütenstaub (z.B. Hasel, Birke oder Gräser). Medizinisch spricht man von einer allergischen Rhinitis. Die Patienten klagen über Niesattacken, Fließschnupfen und gereizte, geschwollene und juckende Schleimhäute, oft in Verbindung mit Abgeschlagenheit und einem allgemeinen Krankheitsgefühl.
Die Akupunktur und die chinesische Kräuterheilkunde diagnostiziert diesen Symptomenkomplex als von außen eindringende sog. „Wind-Hitze oder -Kälte“, die auf ein überreagierendes und geschwächtes Abwehrsystem unseres Organismus trifft.
Eine wirksame Alternative und Ergänzung zur Behandlung von Heuschnupfen, aber auch von Asthma und Neurodermitis ist Akupunktur.
Die Chinesische Medizin versucht zunächst durch gezielte und symptomatische Akupunkturbehandlungen die akuten Heuschnupfensymptome des Patienten zu lindern. Allerdings besteht bei vielen Praktikern der Akupunktur die begründete Auffassung, dass man Allergien in der symptomfreien Zeit – dem sog. „Intervall“ – behandeln muss, um die Ursache der Allergiebereitschaft zu heilen.
Die TCM stellt sich dabei unseren Körper wie eine Burg vor und sieht unsere Abwehrsystem als Wachen, die uns vor schädlichen Eindringlingen schützen. Bei einer kausalen Immuntherapie muss es darum gehen, wieder Ordnung in unserem Abwehrsystem zu schaffen, sodass es nicht mehr zu sinnlosen und überschießenden Reaktionen unserer Abwehrkräfte gegen eigentlich harmlose Stoffe kommt.
Tipps für Selbsthilfe bei Heuschnupfen
Die Selbstbehandlung mit Akupressur kann eine gute Linderung verschaffen. Prinzipiell kann eine Akupressur zu Hause selbst durchgeführt werden.
Um mit der Selbstbehandlung beginnen zu können beachte bitte folgende Tipps. Es ist wichtig, Druckpunkte zu vermeiden, die wund oder entzündet sind.
- Wenn du dich mit Akupressur behandelst, brauchst du kein zusätzliches Material, sondern nur deine Hände. Mit dem Daumen oder dem Zeigefinger kannst du auf einen Akupressurpunkt drücken und diesen Druck kurz aushalten. Der Druck sollte sanft ausgeübt und allmählich erhöht werden, bis Du ein Gefühl der Taubheit, Schwere oder des Kribbelns verspüren. Dieses Gefühl wird als De-Qi bezeichnet und gilt als ein Zeichen dafür, dass der Akupressurpunkt richtig lokalisiert wurde. Es darf leicht schmerzen, aber nicht zu sehr. Indem du den Punkt etwas massierst, kreist oder klopfst, kannst du die Wirkung der Akupressur erhöhen.
- Für eine richtige Behandlung musst du die Akupressur jeden bis jeden zweiten Tag durchführen, solange du Beschwerden hast. Westliche Behandlungskonzepte mit der TCM empfehlen, die Akupressurpunkte etwa zwischen einer halben Minute bis drei Minuten zu drücken. Das solltest du drei bis vier Mal täglich wiederholen.
Die wichtige Akupressurpunkte für die Selbsthilfe bei Heuschnupfen
Gallenblase 20 (Fengchi/Teich des Windes)
Bereits im Namen dieses Akupunkturpunkts „fengchi“ (Windteich, Gallenblase 20) ist der Wind („Feng“) verortet. In der TCM steht Wind für die Beschleunigung von Krankheiten durch eindringende Hitze oder Kälte. Über den fengchi-Akupunkturpunkt kann Wind aus dem Kopfbereich vertrieben werden. Daher eignet sich die Stimulation dieses Punkts auch bei Kopfschmerzen.
Lage des Akupunkturpunkts: seitlicher Hinterkopf, eine kleine Vertiefung in Höhe des Ohrläppchens.
Dickdarm 20 (Yingxiang / Düfte empfangen)
Dieser Punkt befindet sich in der Nasolabialfalte auf Höhe des Mittelpunktes der seitlichen Begrenzung der Nasenflügel. Er vertreibt Wind, klärt Hitze und öffnet die Nase.
Extrapunkte HN3 (Yintang / Siegelhalle)
Dieser Punkt befindet sich in der Mitte zwischen den Augenbrauen. Er zerstreut Wind, befreit die Nase und wird bei Augensymptomen angewandt.
Blase 2 (Zan Zhu / Bambus sammeln)
Dieser Punkt befindet sich in einer Vertiefung am medialen Ende der Augenbrauen. Er hat einen besonderen Bezug zu den Augen, vertreibt Wind, klärt Hitze und reguliert die Tränensekretion.
Haben Sie stärkere Beschwerden und bringt Ihnen die Selbstbehandlung keine ausreichende Linderung, raten wir Ihnen zu einer Akupunktur- und Kräutertherapiebehandlung nach Chinesischer Medizin.
Studien—Akupunktur lindert Beschwerden bei Heuschnupfen